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So Bruderherz,
es ist viel Zeit vergangen, seit meinen letzten Zeilen....  Ich hatte in der letzte Zeit einfach keine Kraft, zu schreiben... 
Wie sieht es aus..
Ich bin in der Tagesklinik gut aufgehoben, aber ich komme gerade nicht so richtig voran. Ich arbeite daran, aus dem Loch heraus zu kommen, aber es ist so unendlich viel schwieriger, als ich dachte.
So unendlich schmerzhaft...
So unglaublich unerträglich...
Du fehlst mir so und ich kann manchmal kaum aushalten, dass ich Dich nicht anrufen, Dir nicht schreiben kann und dass Du mir nicht mehr antwortest.
Vielleicht wird es tatsächlich besser, wenn ich hier aus Hörde wegkomme und auf der anderen Seite von Dortmund einen neuen Anfang wage....  Es muss besser werden.
In der letzten Zeit hatte ich viel zu oft das Gefühl, es nicht zu schaffen....   . Keine Kraft mehr zu haben - auch wenn ich immer sage, Aufgeben ist nicht meins - ich war mehr als einmal kurz davor.
Ich weiß, dass Du nicht mehr darüber nachdenken konntest, was Du hier hinterlässt, aber das macht es mir nicht leichte. Ich kann auch meistens nicht böse oder wütend auf Dich sein. Ich spüre nur eine unendliche Enttäuschung und Traurigkeit darüber, dass Du diese Entscheidung getroffen hast. Dass Du uns nicht mehr vertraut hast, dass Du nicht geredet hast. Ich bin manchmal genervt davon, dass ich weiß, wir hätten es lösen können. Es wäre kein Problem gewesen. Ich wäre DANN nicht enttäuscht gewesen von Dir, nicht im Mindesten. Ich hätte keine schlechtere Meinung von Dir gehabt und Du hättest die Erfahrung machen können, dass Liebe und Vertrauen tragen, so wie ich das gerade tue.
Weißt Du - ich hätte beinahe den gleichen Fehler gemacht, wie Du.Nicht zu reden, zu denken, ich muss allein damit fertig werden, wenn etwas schief geht, wenn ich etwas nicht geschafft habe, wenn ich mich wie ein Versager fühle...  Und ich war viel zu nahe dran, den gleichen Weg zu wählen - und habe mich entschieden, zu vertrauen. Es ist nicht leicht  zu vertrauen - aber es lohnt sich! Ich habe wieder einmal gelernt, was Liebe und geliebt werden wirklich bedeutet, dass es eben nict bedeutet, dass die Menschen mich wegen meiner Unzulänglichkiten aufgeben, sondern dass es bedeutet, an die Hand und in den Arm genommen zu werden. Dass es bedeutet, unterstützt, verstanden und begleitet zu werden. Dass es mich nicht weniger wert macht, Fehler zu haben, sondern dass es völlig in Ordnung ist. Und dass das einzige, was nicht in Ordnung gewesen wäre, Aufzugeben war!
Es ist nicht in Ordnung, die die man liebt und von denen man so unendlich geliebt wird, in einem solche  Chaos zurück zu lassen - die Menschen haben es nicht verdient!
Ich werde weiter versuchen, mit dem Alleingelassenwerden zurecht zu kommen, irgendwie die Angst wieder loszuwerden und irgendwann wieder positiver in die ZUkunft zu schauen.
Ich will einfach nicht aufgeben.... und ich werde es nicht tun. irgendwann wird es gut sein, es wird besser werden - das sage ich mir jeden Tag. Und auch wenn es sich im Moment noch nicht so anfühlt, muss ich daran glauben, weil ich sonst keine Kraft habe.....
Neulich habe ich den Spruch gelesen "Am Ende ist alles gut, und wenn es nicht gut ist, ist es nicht das Ende"... So ist es wahrscheinlich! Dein Ende heißt hoffentlich, dass für Dich nun alles gut ist, daran will ich glauben..  Wenn das nicht so wäre, wäre ja alles umsonst gewesen ...
Wenn für Dich nun alles gut ist, dann kann ich lernen Deine Entscheidung anzunehmen - irgendwann und irgendwie wird es möglich sein.....
Jetzt noch nicht...
Das ist es, was für mich bleibt... Dass ich Dich immer genug geliebt habe, immer genug liebe und lieben werde, dass ich möchte, dass es für Dich gut ist. Das soll so sein...
Leider bedeutet es für mich, dass mein Gut ein anderes ist, eins ohne Dich, wieder ohne Dich...  Und egal wie gut ich Dir bin - das nehme ich Dir ein wenig übel - dass ich nun wieder ohne Dich bin, dass ich klar kommen muss ohne Dich - wieder mal! Ich will das nicht müssen und hätte gut ohne diesen Mist gekonnt - ohne Dich kann ich gerade nicht mehr ganz so gut.
Egal was Du wolltest oder nicht, was Du Dir für mich wünschen würdest, Du hast mich aus der Spur geschossen, aus dem Konzept gebracht, innerlich lahm gelegt, vollkommen verwirrt und sehr sehr tief verletzt. Wenn Du das jetzt von irgendwo noch mitbekommst, wie es uns hier geht, dann wird es Dir leid tun - das weiß ich. Aber bitte, ich kann Dir nicht ersparen, das alles zu sagen. So traurig und enttäuscht und sauer wäre ich nicht gewesen, wenn wir Deine Sorgen hätten angehen müssen....  Wenn Du dann noch da wärst, dann wäre alles gut gewesen. Das jetzt, das ist Bockmist mein Lieber - ganz ganz großer Bockmist und auch wenn es mir irgendwann wieder besser gehen wird - Du hast eine Wunde wieder aufgerissen und eine neue geschlagen und zwar eine versdammt tiefe - und ich finde nicht, dass ich das verdient habe...  nach Allem und trotz Allem das jetzt auch noch überstehen zu müssen.
Ach Mann....
Ich muss auch wütend sein können auf Dich...
und ich muss auch manchmal in mir drin fragen dürfen wie konntest Du nur!

Ich bin so traurig.....
Und ich hab Dich lieb!

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